Praxis für Augenheilkunde & Refraktive Chirurgie

Dr. Hartmut Günther-Koszka

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Konduktive Keratoplastik bei Altersweitsichtigkeit

Die Konduktive Keratoplastik ist ein Verfahren zur Korrektur der Altersweitsichtigkeit (Presbyopie), der Weitsichtigkeit (Hyperopie) und der Hornhautverkrümmung (Astigmatismus). Diese Behandlungsmethode wurde im Februar 2004 von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA für die Behandlung von Altersweitsichtigkeit zugelassen.

Sie ist besonders sanft, sicher und praktisch schmerzfrei. Die meisten Patienten können bereits am nächsten Tag wieder arbeiten.

Weder Laser noch Skalpell kommen zum Einsatz - im Gegensatz zu LASIK (Laser in situ Keratomileusis) und PRK (Photorefractive Keratektomie). Der besondere Vorteil der Konduktiven Keratoplastik (kurz: CK) liegt also darin, dass hier weder Gewebe abgetragen noch geschnitten wird.

Stattdessen wird mit der Energie von Radiowellen das Gewebe der Hornhaut an mehreren Punkten kreisförmig sacht erwärmt, sodass die Hornhautkrümmung steiler und ein Fokussieren auf nahe Gegenstände wie Zeitung, Handy etc. ohne Lesebrille möglich ist. Die Behandlung von Hornhautverkrümmungen (Astigmatismus) kann somit punktgenau durchgeführt werden.

Inzwischen wurden viele tausend Patienten in Europa und den USA mit der Konduktiven Keratoplastik erfolgreich behandelt; es gab in dieser Zeit keinen einzigen bemerkenswerten Zwischenfall.

Was ist die CK oder Konduktive Keratoplastik?

Bei der CK wird die Krümmung der vorderen Hornhaut (Cornea) mithilfe von Radiowellen verändert. Dieses neue Verfahren wurde vor 2 Jahren von der amerikanischen FDA für Weitsichtigkeit (Hyperopie) und in diesem Jahr für Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) zugelassen.

 

 

 

 

Wie funktioniert dieses Verfahren?

Durch ein haardünnes Stäbchen werden Radiowellen in die Hornhaut geleitet, diese wird dadurch erwärmt und das enthaltene Kollagen schrumpft an bestimmten, vorher festgelegten Punkten. Dadurch wird die Hornhaut steiler und die Lichtbrechung der Hornhaut verändert, so dass wieder in die Nähe gesehen werden kann.

Für welche Patienten und welche Fehlsichtigkeiten ist die CK geeignet ?

Die Behandlung ist nicht geeignet für Patienten mit Kurzsichtigkeit (Myopie) und für Patienten, die jünger als 40 Jahre alt sind. Sie ist aber hervorragend geeignet für Patienten mit Altersweitsichtigkeit. Wir fragen zuerst: „Sind Sie über 40 Jahre alt, hatten Sie immer gute Fernsicht und hassen Sie Ihre Lesebrillen“. Das sind geeignete Patienten für die CK. Gut behandelbar ist auch leichte Weitsichtigkeit und die Korrektur von Astigmatismus (Hornhautverkrümmung).

Wie lange dauert die Behandlung?

Die Behandlung selbst dauert nur einige Minuten und wird bei uns von 2 Ärzten gemeinsam durchgeführt, was höchste Sicherheit und Genauigkeit garantiert. Aber es sind natürlich Voruntersuchen nötig (z.B. Hornhaut-Topographie, Hornhaut-Dickemessung), die vor der Behandlung nötig sind. Diese werden auch in der Ordination durchgeführt.

Wie macht sich Altersichtigkeit bemerkbar?

Man kann nicht mehr gut in der Nähe lesen, z.B. Zeitung, Telefonbücher, die Speisekarte, kann keine Nadel mehr einfädeln, mit einem Wort, man hat das Gefühl, die Arme sind nicht mehr lang genug und das Licht nicht mehr hell genug, um gut zu fokussieren.

Sind die Wirkungen der CK dauerhaft oder lässt die Wirkung mit der Zeit nach?

Ja, jedes Jahr lässt die Wirkung um ca. ¼ Dioptrie nach, Man kann es auch so sehen, jedes Jahr erhöht sich die Weitsichtigkeit um ¼ Dioptrien, da auch Weitsichtige ohne Behandlung langsam mit der Zeit immer weitsichtiger werden. Altersweitsichtigkeit wird durch alterndes Gewebe verursacht und schreitet voran, ob nun ein Behandlung durchgeführt wird oder nicht.

Wenn ein Patient also z.B. 50 Jahre alt ist und 2 Dioptrien weitsichtig, eine CK-Behandlung macht und danach keine Lesebrille mehr braucht, wann wird er voraussichtlich die nächste Behandlung brauchen?

Wir können die Uhr nicht anhalten, aber wir können sie zurückstellen. Also in 5, in 8 oder in 10 Jahren kann eine weitere Behandlung notwendig sein.

Inwieweit wird die Hornhaut verletzt und welche Folgen muss man bedenken?

Die Hornhaut wird an einigen Punkten nur sanft erwärmt, es wird kein Laser oder Messer benutzt, die Hornhaut bleibt also strukturell intakt. Es gab bisher keinen einzigen Fall einer bleibenden Schädigung.

Wie wird die Behandlung von den Chirurgen geplant?

Sie benutzen ein Normogramm. Je stärker die Weitsichtigkeit, umso mehr Punkte werden gesetzt.

Wie lange dauert die Behandlung und haben die Patienten Schmerzen?

Die CK dauert nur einige Minuten, während der Behandlung werden betäubende Augentropfen gegeben, so dass die Patienten keinerlei Schmerzen haben. Nach der Operation kann ein leichtes Fremdkörpergefühl und Lichtempfindlichkeit für kurze Zeit auftreten.

Was muss nach der Behandlung beachtet werden?

Es müssen über 1 Woche antibiotische Augentropfen genommen werden. Man sollte danach eine Woche lang nicht schwimmen gehen und überhaupt Kontakt der Augen mit verunreinigtem Wasser vermeiden, kein Augen-Makeup benutzen, keinen Schweiß in die Augen beim Sport bekommen.

Was kann ein Patient an Sehschärfe nach der Behandlung erwarten?

Etwa 50% aller Patienten sind schon am nächsten Tag ihre Weitsichtigkeit los. Die andere Hälfte bemerkt den Effekt meist im Laufe die nächsten 14 Tage.

Besteht auch das Risiko einer Überkorrektur?

Ein geringes Risiko besteht, aber wenn jemand nach einigen Wochen ca. ½ Dioptrie kurzsichtig herauskommt, so ist das ein sehr erwünschter Effekt. Die Patienten können dann mit dem behandelten Auge sehr gut lesen und sind meistens begeistert.

Welcher Art sind die Risiken und welche Nachteile hat die CK?

Die Behandlungsmethode ist die sicherste, die jemals von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA zur Behandlung von Hyperopie zugelassen wurde. Die Komplikationsrate ist extrem niedrig.

Ist eine erneute Behandlung mit CK möglich, falls die gewünschte Sehschärfe nicht mit der ersten Behandlung erreicht wurde?

Ja, natürlich. In ca. 10% aller Fälle ist eine 2. Behandlung nötig, damit die erwünschte Sehschärfe einsetzt. Das ist aber keine Komplikation, sondern eher eine Feinabstimmung. Die Patienten können dann sehr gut lesen für die nächsten Jahre. Vielleicht nach 5-10 Jahren, wenn das Gewebe der Hornhaut weiter gealtert ist, kann eine neuerliche Behandlung durchgeführt werden.

Könnten Sie bitte die beiden Methoden zur Korrektur von Weitsichtigkeit, die Laserbehandlung und CK, vergleichen?

Beide Methoden werden heute eingesetzt, wenn eine CK aber für den Patienten in Frage kommt, ist es sicher die Methode der Wahl. Nach der CK kommt es z.B. nicht zu einem trockenen Auge nach der Behandlung, die Methode ist weitgehend schmerzfrei und sicher. Mit der CK kann nur bis 3 Dioptrien Weitsichtigkeit oder Alterssichtigkeit behandelt werden und das nur sollte nur bei Patienten über 40 Jahren geschehen, da das Gewebe erst ab diesem Alter vorhersehbar reagiert.

Gibt es noch andere Einsatzmöglichkeiten für die CK außer Weitsichtigkeit und Alterssichtigkeit?

Ja. Man kann die CK auch zur Korrektur einer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) benutzen. Astigmatismus ist ein Refraktionsfehler, bei dem ein Meridian der Hornhautkrümmung steiler als der andere um 90 Grad versetzte verläuft. Man kann z.B. die CK zur Korrektur von angeborenem Astigmatismus oder bei Astigmatismus nach Katarakt-Operationen einsetzen.

Was kostet die Behandlung?

Meist reicht die Behandlung eines Auges zur Korrektur der Alterssichtigkeit aus. Diese kostet 1100 Euro. Falls innerhalb eines Jahres eine Nachbehandlung nötig ist, erfolgt diese kostenlos. Bei angeborener Weitsichtigkeit oder Astigmatismus ist in vielen Fällen die Behandlung beider Augen ratsam.